Die Kälteanwendung mittels Eisbäder ist im Leistungssport stark vertreten und eine beliebte Regenerationsmaßnahme. Zumindest bei den Trainern, die diese oft fordern, um ihre Athleten wieder möglichst schnell fit zu bekommen. Man steigt in eine Tonne, die mit einer Wassertemperatur von 10-15 Grad Celsius gefüllt wird und bleibt in dieser in etwa zehn Minuten lang. Die Wirksamkeit dieser Methode wird jedoch noch kontrovers diskutiert. Ich habe mich in einigen Studien eingelesen, konnte aber keinen durchgehenden, eindeutigen Zusammenhang zu beschleunigten Regenerationsprozessen entdecken. Die Leistungsfähigkeit wurde oft durch Sprint-Tests oder Sprüngen gemessen, die sich aber infolge der Kaltwasseranwendung nicht signifikant verbessern konnte – lediglich ein Gefühl leichterer Beine wurde beschrieben.
Eine aktuelle Studie vom „Journal of Science and Medicine in Sport“ (2018, 21/8, S. 846-851) untersuchte die Auswirkungen von Kaltwasserbäder bei Elite-Triathleten (22 männlich, 11 weiblich) nach einem Wettkampf. Zur Auswertung wurden Bluttests mit folgenden Werten bestimmt: Kreatinkinase, Kortisol, Myoglobin, C-reaktives Protein sowie das Interleukin 6. Man verglich die Unterschiede zwischen der Gruppe, die für 10 Minuten bei 10 Grad Celsius ein Kaltwasserbad einnahm gegenüber einer Kontrollgruppe, die keine regenerative Maßnahme durchführte. Die Untersuchungen waren zu Beginn, nach Beendigung des Wettkampfes, nach 16 Stunden und nach 40 Stunden. Man kam zu dem Ergebnis, dass ein 10-minütiges Kaltwasserbad keine physiologischen Vorteile nach einem Triathlon bringt: „ A single bout of cold water immersion (CWI) did not provide any physiological benefit during recovery from a triathlon within 40h post race. Effect of CWI beyond this time is unknown.”
Conclusio
Aufgrund der aktuellen Studienlage, sollte die Kaltwasseranwendung nicht von Trainern gefordert werden, sondern sollte dem Athleten selbst überlassen werden, ob er diese für förderlich oder nicht sinnvoll hält.